Das Leid von Flüchtlingen und Ankunft der Hilfsgüter in Jordanien!
Die Reise nach Jordanien fand im Rahmen der Winterhilfe 2019/ 2020 statt, 9 MitarbeiterInnen haben daran teilgenommen. Das Ziel unserer Reise war in erster Linie die Verteilung von gespendeten Hilfsgütern, unter anderem Lebensmittelpakete, Decken, Heizmittel und Hygienepakete in 6 verschiedenen Örtlichkeiten in Jordanien. Die Reise dauerte vom 16.1. bis zum 18.1.2020.
Tag 1: Talbiyye-Camp, 16.01.2020
Das erste Ziel war das Talbiyye-Camp. Dieses Camp liegt 35 km südlich von der Hauptstadt Amman entfernt. Mehrheitlich leben hier palästinensische Flüchtlinge, darunter auch viele syrische Flüchtlinge. Hier herrschen andere Lebensumstände. Die meisten Flüchtlingskinder haben einen bzw. beide Elternteile durch traurige Umstände verloren und sind stark traumatisiert. Daher waren in den Ortsteilen, die wir besucht haben, nur kleine Kinder und Mütter zu sehen. Die Väter sind entweder im Krieg zurückgeblieben oder bereits gefallen. Der Großteil der Kinder hat trotz der Winterkälte noch Sommerschuhe an. Ihre rauen Füße waren deutlich zu sehen.
Am Programm stand die Verteilung von Nahrungsmittelpaketen und Decken an 70 Familien. Wir wurden mit offenen Armen empfangen und herzlich begrüßt. Auf die Begrüßung folgte eine tolle Aufführung einer Tanzgruppe, die sich aus Kindern aus dem Lager zusammensetzte. Anschließend wurden die Pakete an die Bedürftigen übergeben. 65 Familien holten ihre Pakete ab. 5 Familien sind an diesem Tag aber nicht erschienen. Deshalb sind wir zu den Familien gefahren, um ihnen ihre Pakete persönlich zu übergeben.
Dadurch hatten wir die Möglichkeit, tolle Menschen näher kennenzulernen und mit eigenen Augen zu sehen, vor welch gewaltigen Problemen diese Menschen stehen. Ein Beispiel war Ahmed und seine Familie. Ahmed ist 4 Jahre alt. Seine Mama ist nicht mehr am Leben. Er lebt gemeinsam mit seiner Schwester und mit seinem Vater zusammen. Ahmed leidet unter Zerebralparese, einer frühkindlichen Hirnschädigung. Er hat vor allem Schwierigkeiten beim Gehen und Stehen und muss daher immer wieder Pausen einlegen. Seine Krankheit kann nicht geheilt werden. Um zumindest den Folgeschäden zu vorbeugen, ist eine intensive Behandlung notwendig.
Was Ahmed so besonders macht, ist sein strahlendes Lächeln, das er trotzdem nicht verloren hat. Ahmed hat uns beim Eintritt durch die Haustür begrüßt. Sein breites Lächeln und seine glänzenden Augen haben uns tief berührt.
Danach besuchten wir eine junge Dame und ihre 5 Kinder. Sie verlor ihren Ehemann im Krieg. Die Dame ist 19 Jahre alt, sieht jedoch deutlich älter aus und ist zudem noch krank. Da sie über keine Arbeitsgenehmigung verfügt, ist sie auf Spenden und humanitäre Hilfe angewiesen. Diese Familie bekam von uns neben Lebensmitteln und einer Decke noch einen Zakāt in der Höhe von 65 Euro.
Wir besuchten 3 weitere Familien, die ebenfalls Hilfspakete und Zakāt von Rahma Austria erhielten. Wir haben bei unserer Besichtigung der Wohnungen gesehen, dass es viele undichte Stellen im Dach gab. Wir haben diesen Menschen versprochen, die Schäden zu beheben. Des Weiteren übernahm Rahma Austria die unbezahlten Betriebskosten einer Familie. Einer weiteren bedürftigen Familie wurde ein neuer Kühlschrank versprochen, da ihr alter Kühlschrank nicht mehr funktionsfähig ist.
Weiter ging es nach Badia, wo wir 2 verschiedene Zelte besuchten. Hier konnten wir an 100 hilfsbedürftige und kinderreiche Familien Hilfsgüter übergeben. Jede Familie erhielt ein Lebensmittelpaket, Hygieneartikel, Heizmittel und eine Decke.
Zudem hat unsere Frauenabteilung Winterschuhe für die Kleinen organisiert. Die Kinder stellten sich in einer Schlange an und warteten geduldig auf ihre nagelneuen Schuhe. 100 Flüchtlingskinder wurden für den Winter mit warmen Schuhen versorgt. Ich stand in der Ecke und beobachtete die Kinder. Ich konnte sehen, wie sehr sie sich über ihre Geschenke freuten. Besonders die Mädchen waren überglücklich über ihre rosaroten und roten Schuhe. Zum Abschluss haben die Kinder viele Süßigkeiten und Luftballons erhalten.
Wir waren glücklich, die Kinder mit einem Lächeln nach Hause bzw. in ihre Zelte schicken zu dürfen, denn diese Kinder verbringen alle Jahreszeiten mit offenen und teilweise zerrissenen Schuhen. Später musste ich aber leider erfahren, dass viele Kinder diese Schuhe nie anziehen dürfen, denn die Mütter dieser Kinder verkaufen sie weiter, um damit Brot und Medikamente kaufen zu können, wenn etwa die Lebensmittel langsam knapp werden.
Tag 2: 17.01.2020
Die nächste Station der Reise war das Bakaa-Camp. Hier durften wir ebenfalls an 50 Familien Lebensmittelpakete und Decken austeilen. Die Situation hier unterschied sich nicht von den anderen Camps. Viele Flüchtlinge sind Witwen, Waisen und traumatisierte Menschen. Unser Besuch sollte ihnen etwas Hoffnung geben.
Unser nächster Halt war Jerasch. Dieses Camp wird auch Gaza-Camp genannt, da hier vor allem palästinensische Flüchtlinge untergebracht sind. Das Hauptproblem der Flüchtlinge ist der mangelnde Zugang zum Arbeitsmarkt. Die meisten sind arbeitslos und müssen täglich ums Überleben kämpfen. Hier haben wir weitere 72 Decken und Lebensmittelpakete an Bedürftige verteilt.
Dann besuchten wir Schulkinder in einer Schule. Wir konnten sehen, wie aufmerksam die Kinder dem Unterricht folgten. Die Kinder verfügen über viel Allgemeinwissen. Auch hier wurden an 30 Volksschulkinder Winterschuhe verteilt.
Im Laufe des Tages konnten wir die Solaranlage für diese Schule eröffnen. Dieses nachhaltige Projekt wird von Rahma Austria finanziert. Es hat für uns eine große Bedeutung, denn mit Hilfe der Solarpanelen wird Heizung und Strom für 200 Schulkinder kostenlos zur Verfügung gestellt.
Dafür möchten wir uns herzlich bei allen SpenderInnen, die uns so großzügig bei diesem Projekt oder bei der Verteilung der Hilfsgüter unterstützt haben, bedanken.
Tag 3: 18.01.2020
Das letzte Ziel der Reise war das Irdib-Camp. Hier wurden ebenfalls weitere 50 Decken und Lebensmittelpakete an hilfsbedürftige Familien verteilt.
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