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Die Reise nach Gaza

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Die Reisegruppe ist buntgemischt, vertreten sind Mitglieder diverser muslimischer Communities, sodass die Flotte voller Diversitäten am Ende der Reise zu einer wunderbaren Vereinigung voller guter Erinnerungen wird. Verdanken ist dieses Resultat gewiss den gutwilligen Intensionen via Zielgebiet und der Tatsache des Eins-­‐werdens der Herzen in Sachen Palästina.


All die Hürden und Hindernisse der Hinfahrt werden mit Gelassenheit und Geduld zu einer Freude umgewandelt und zwar Dank der Kraft des angeborenen Willens zum Guten im Humanen.

Nach der Landung in Kairo wird also die Fahrt per Bus fortgesetzt und mit einer Übernachtung in Al-­‐Arisch soll sie Richtung Gaza früh morgens vollendet werden. Trotz langem Warten an der Grenze bleiben die Gemüter heiter und bald ist es auch soweit, wir sind in Gaza, empfangen voller strahlender Gesichter, an deren Augen ihre Seelen zu erkennen sind. Vor allem machen uns die Anblicke der Palästinenser aus der Umra-­‐Reise Hoffnung auf ein Frieden für Gaza.

 


In Gaza angekommen fühlte ich mich wie auf meiner Pilgerfahrt nach Mekka, das Gefühl überkam mich dermaßen, dass ich dachte, bald sehe ich die Kaaba!

Trotz später Tageszeit geht es eifrig weiter, und kein bisschen Erschöpfung
zu erkennen, denn alle fühlen sich in top Form und voller Hoffnung ein kleiner Funken im Dienste der Menschheit sein zu können. Der Empfang unserer Gruppe mit einer riesen Veranstaltung ehrt uns zutiefst und erfüllt alle mit Freude.

Der abendliche Besuch noch am selben Tag bei einer Kriegsopfer-­‐Familie zeigt uns das nachte Gesicht der Zerstörung, ein junger Student in seinen wertvollsten Jahren gefesselt an sein Rollstuhl, denn irgendwer aus der Ferne, hat ihm die Beine gestohlen, der entgegen den Erwartungen aller Friedens-­‐ und Freiheitsgegner, seine Hoffnung an eine bessere Zukunft kundtut und uns die Tränen aus den Augen wischend meint, dass ihm nicht unsere Tränen oder Gelder von Nutzen seien, sondern einzig und allein unser Lächeln und Beistand.

Mit dieser Lehre im Herzen treten wir am nächsten Tag unseren zweiten Besuch an, und zwar eine Reise in die Welt der von uns geschiedenen, zu Gott empor Gestiegenen dieser Welt, die uns eine weitere Tatsache erläutern, und zwar die Ewigkeit der guten Taten, trotz Endlichkeit des Diesseits.

Es ist der Tag des Jhuma, der heilige Freitag der Muslime und eine weitere Ehre für uns, an solch einem Tag eine Gemeinschaft mit unseren Freunden in Gaza sein zu dürfen und als Einheit vor Gott stehen und unsere Hingabe im Gebet kundtun zu können.

Zum Mittagessen sind wir bei einer Waisenkind-­‐Familie eingeladen und sie zeigen uns die Gastfreundschaft des Landes, die trotz Armut und Notstand zur Tagesordnung gehört.

Am Nachmittag des zweiten Tages steht der Besuch der Waisenveranstaltung des Vereines Rahma Austria bevor, an der wir mehrere Waisenkinder antreffen, und die Geschenke ihrer Paten überreichen dürfen. Das Leid der Waisenmütter, ihrer Kinder ohne väterliche Liebe aufziehen zu müssen, prägt uns zutiefst und alle Erleben Gefühlsumbrüche zwischen den trotz aller Not strahlenden Kindergesichtern und der allgegenwärtigen Zerstörung des Krieges.

Apropos Zerstörung, gegen Abend wird das „Mavi Marmara Denkmal“, der türkischen Friedensaktivisten besucht, das zum Memoire an die 9 getöteten unbewaffneten Aktivisten, die in ihrer Flotte beladen mit Hoffnung an den Frieden, Hilfsgüter an die notleidende Bevölkerung Gazas unterwegs waren, im Jahre 2010.

Der kommende Tag ist gebucht für die Bepflanzung der Olivenbaumsetzlinge, die ein Riesenprojekt des Hilfsvereins Rahma Austria darstellt, und das ökonomische wie das ökologische Gleichgewicht in Gaza zu unterstützen zielt. Während der Arbeit am Wäldchen der Olivenbäume begleiten uns die Waisenkinder und wir setzen nicht nur Olivenbäume in die Erde, sondern die Zukunft für einen bleibenden Frieden für die Region, inschaAllah!

Exzellent finden wir auch die Arbeit an den Gewächshäusern, die alhamdulillah, soviel an Obst und Gemüse liefern, dass nicht nur der Bedarf der eigenen Bevölkerung gedeckt ist, sondern gebe es nicht das ungerechtfertigte Embargo, auch Exporteinnahmen bringen und somit ein großer Schritt Richtung ökonomischer Unabhängigkeit gegeben wäre.

Am Nachmittag besuchen wir einen Kindergarten, in dem Waisenkinder gratis betreut werden, und zu meiner Überraschung erkenne ich eine sehr
 
fortschrittliche Institution mit perfekter Arbeit, trotz mangelnder Mittel. Beschämend finde ich die Situation, wenn ich all dies mit den Mitteln bei uns zu Lande vergleiche und das Resultat an dem, was bei uns den Kindern für die Zukunft mitgegeben wird. Ich sehe, dass in Gaza in kurzer Zeit, mit knappen Mitteln Wunder im pädagogischen Sinne geschafften werden. So das Motto als Mitnahme aus dem Besuch: Nicht die Mittel, sondern der Wille erschafft Werke!

Die Camps zeugen nur von Armut und Not der Bevölkerung, die aber nie das Lächeln an ihren Gesichtern verlieren, was allen übertrieben scheinen mag, aber wer wohl meint, unglaublich, der möge sich doch selbst dessen vergewissern, kann ich nur hinzufügen.

Auffallend ist auch, dass die Menschen in keiner Weise aufdringlich sind, doch im Gegenteil sind alle geprägt von Aufrichtigkeit und Vertrauen an Gott., maschaAllah!

Gegen Abend wird der Retourgang zum Hotel beschritten und nach einem gemeinsamen Abendessen mit den Vertretern der Gaza Rahma Austria, kommen mehrere Waisenkinder zum Anlass einer Veranstaltung durch eine tunesische Hilfsorganisation zum Hotel und auch wir dürfen teilhaben und unsere Waisenkinder beschenken. Ähnliche Kooperationen vieler Hilfsorganisationen aus aller Welt gehören zur Tagesordnung und zeugen nur von Einheit gelungener Arbeit und Vertrauen.

Die Möglichkeiten, die Patenkinder direkt sprechen und für die Sponsoren das Erreichen ihrer Spenden bezeugen zu können, finde ich besonders unterstreichend; vor allem im Namen von Rahma Austria.

Am Vortag vor der Abreise werden noch das Gebiet, an dem die heftigsten Konflikte bisher stattfanden und eine dort befindliche Schule besucht, die vieles von Zerstörung erzählen, für jeden der die Sinne ordnungsgemäß zu nutzen weiß und das Herzen am Rechten Fleck besitzt. Wir haben an der Schule die Möglichkeit Fußball mit den Jugendlichen zu spielen, die uns einige Tore durchgehen lassen ;-­‐) als gute Geste für unseren Besuch bei ihnen daheim. Geschwind geht es dann mit der Verteilung von Familienpaketen, die den Grundbedarf an Lebensmitteln für eine Familie beinhalten, weiter. Natürlich nicht zu vergessen, ist das beschenken von sehr bedürftigen Frauen mit Waschmaschinen, die ihnen die Arbeit erleichtern sollen; genauso wie jungen StudentInnen mit Laptops, die ein Schritt für eine annehmbare Zukunft seien sollen.
 
Das Medical Center Hayfa ist unsere nächste Station, ein Spital, das sehr viel an medizinischer Arbeit leistet, jedoch an der sehr viel Bedarf an medizinischem Equipment herrscht. Sponsoren für diesen Spital sind sehr willkommen und möge Gott alle im Voraus für ihre Beiträge belohnen, denn nur wer krank, verletzt oder an Schmerzen leidet, kann eine Empathie entwickeln, so tun wir eben.

Am Tag der Abreise sind alle Teilnehmer sowohl aus Österreich als auch aus Gaza beladen mit Emotionen wegen dem bevorstehenden Abschied. Doch für alle, die die Liebe zueinander im Herzen tragen, zählt nicht die Ferne, denn der Gedanke an die Erinnerungen lässt die Weite nah werden.

Mit dem Wunsch und dem Bittgebet, eine Heimat, an der man willkommen ist zu haben und in Frieden und Freiheit mit der menschlichen Würde leben zu dürfen, verabschieden wir uns gegenseitig und prägen uns: Nicht die geographischen Grenzen sind zu überwinden, sondern jene in den Gedanken und Herzen der Menschen.


Wassalam
Filiz

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