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Hochwasser-Hilfe: Solidarität kennt keine Herkunft

team oesterreich migration tuba

Das Hochwasser machte keinen Unterschied zwischen Herkunft, Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit. Die Hilfsbereitschaft auch nicht.

Die Hilfe für die Hochwasser-Opfer geht quer durch alle Gesellschaftsschichten und quer durch alle Herkunfstländer. Zu den zahlreichen Team Österreich-Einsätzen in Ober- und Niederösterreich meldeten sich viele Menschen mit Migrationshintergrund. Sie alle folgten auch gleich zwei der sieben Rotkreuz-Grundsätze: der Menschlichkeit und der Unparteilichkeit, die gebietet, unabhängig von Personen nur nach dem Ausmaß der Not zu helfen.

Zum Beispiel startete die Muslimische Jugend Österreich über Facebook einen Hilfsaufruf, dem 150 junge Menschen gefolgt sind.

Tuba war eine von ihnen und sie berichtet im Team Österreich-Blog über den Einsatz am 8. Juni in Melk.  "Das 'Wer?', 'Woher?', 'Warum?' war in dem Moment unwichtig", berichtet sie. "Wichtig für mich und ich denke für uns alle war einfach, dass den Opfern so schnell wie möglich geholfen wird und diese wissen, dass wir sie in so einer Zeit nicht alleine lassen."

Der Einsatz mit Schaufel und Besen für die Hochwasser-Opfer hat die Schülerin sehr berührt: "Für mich persönlich war der Einsatz eine einzigartige Erfahrung. Zu sehen, dass alle an einem Strang ziehen und alles geben, damit wieder eine Normalität in den Alltag der Betroffenen einkehrt und die Orschaften so schnell wie möglich gereinigt werden, hat mich sehr berührt."

Dankbar Hilfe zu leisten

Auch die Rotkreuz-Mitarbeiterin Daniela Koller hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Als Koordinatorin der Team Österreich-Einsätze in Niederösterreich war sie besonders von einer Gruppe junger Asylwerber beeindruckt, die in Grimmenstein mit anpackten: „Sie sind zu mir gekommen und haben gesagt: Wir haben kein Geld, aber gesunde Hände, damit ist auch jemandem geholfen. Diese jungen Männer waren dann selbst so dankbar dafür, gebraucht zu werden. Sie haben wieder einen Sinn in ihrem Leben gespürt. Da sind mir auch die Tränen gekommen.“

In Hainburg sorgten türkische Frauen ganz spontan für das leibliche Wohl der Helfer. "Sie haben in der Bezirksstelle des Roten Kreuzes ein Buffet mit vielen türkischen Köstlichkeiten aufgebaut, welches den Vergleich mit einem guten Restaurant nicht zu scheuen brauchte", berichtet ein erfreuter Team Österreich-Mitarbeiter im Helferblog. "So erlangten die Helferinnen und Helfer nicht nur schnell ihre verbrauchte Energie wieder zurück, sondern lernten auch die Vielfalt der türkischen Küche kennen und konnten nach der Mittagspause mit neuer Tatkraft wieder an die Arbeit gehen."  

Geld- und Sachspenden

Zahlreiche Kulturvereine und muslimische Einrichtungen treten aber auch als Geld- oder Sachspender für die Hochwasser-Betroffenen auf. Erst kürzlich spendete zum Beispiel der humanitäre Verein "Rahma Austria", der sich normalerweise für die Armen und Bedürftigen in Asien und Afrika engagiert, 2.500 Euro an das Rote Kreuz. "Mit dieser kleinen Hilfe wollen wir den Opfern des Hochwassers in Österreich sagen: Ihr seid nicht allein und wenn es um Österreich geht, dann sind wir alle dabei", erklärt das Team von Rahma Austria.

Dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit zwischen den Kulturen sollte auch abseits der Katastrophe bestehen bleiben, wünscht sich die junge Muslimin Tuba in ihrem Blog-Beitrag: "Zum Schluss wünsche ich mir, dass sich alle unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf, Religion, Sprache ihrer Verantwortung ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern gegenüber bewusst werden."

 

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